Die Erste kann noch gewinnen

(Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky, 16.Dezember 2018)

 

In der vierten Runde landeten wir den langersehnten Befreiungsschlag und gewannen unser erstes Saisonspiel in Iserlohn ungefährdet mit 5-3.

 

Wenn morgens der erste Schnee fällt, ist man heilfroh, dass einen die Auswärtsfahrt nur bis Iserlohn führt. Unsere Gegner hatten in den ersten drei Runden fleißig Punkte gesammelt und dürften mit dem Abstieg nichts zu tun haben.

Beide Mannschaften traten fast in Bestbesetzung an. Für Timon Ketteler rückte bei uns der Mannschaftsführer der zweiten Mannschaft, Marc Störing ins Team. Qualitativ ist das aber keine Schwächung, da Marc vor allem aus organisatorischen Gründen in die II. gegangen ist.

Iserlohn musste auf Brett eins verzichten, so dass Marcus Schmücker uns kampflos in Führung brachte.

Während Moritz Runte die Eröffnung daneben geraten war, standen wir an allen anderen Brettern zumindest nicht schlechter. Valerija Naumenko und ich standen vermutlich aus der Eröffnung heraus deutlich besser.

Es war dann Roland Zitzewitz, der in seinem ersten Saisonspiel die 2-0 Führung besorgte. Er hatte einen Bauern geopfert, dafür aber ein phantastisches Endspiel bekommen.

Wenig später einigte sich Marc Störing mit unserem langjährigen ehemaligen Spieler Horst Schulte-Bräucker auf ein Remis. Wenn ich Horsts Alter einigermaßen gesund erlebe, wäre ich glücklich, wenn ich noch so spiele wie er.

Moritz hatte mittlerweile einige Verwicklungen heraufbeschworen und brachte seinen Gegner in enorme Zeitnot.

Reiner Klütings Partie am Nebenbrett hatte ich nicht richtig verfolgt. Irgendwann war er in einem Turmendspiel gelandet.

Timo Leonard hielt gegen Iserlohns Mannschaftsführer Gerd Meinecke gut mit. Ich konnte etwa seit Zug 10 nicht mehr verlieren und suchte nach dem entscheidenden Durchbruch.

Valerija hatte in beiderseits knapper Zeit ein Remisangebot angenommen.

Als Moritz dann ein Remis erreichte, war die Luft aus dem Kampf raus. Wenig später nahm Reiner ein Remisangebot an, so dass wir vier Brettpunkte hatten.

Ich konnte mein Remis immer noch forcieren, indem ich einfach überhaupt nichts mache. Da es sowohl bei Timo als auch bei mir noch einige Stunden hätte weitergehen können, einigten sich die vier verbliebenen Spieler auf Unentschieden.

 

Damit sehen wir am dritten Advent Licht am Ende des Tunnels. Und dabei handelt es sich nicht um den entgegenkommenden Zug. 

Die Erste verliert erneut

Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky, 12.November 2018)

 

Ich bin niemand, der nach Kämpfen gerne von unglücklichen oder gar unverdienten Niederlagen schreibt. Aber nach dem Kampf gegen Velmede/Bestwig kann man zumindest festhalten, dass ein Unentschieden von unseren Gegnern auch nicht als unverdient oder unglücklich hätte bezeichnet werden können. An den richtigen Stellen platzierte Remisangebote entschieden den Kampf zugunsten der erfahreneren Mannschaft.

Wir traten ohne Roland Zitzewitz, aber dafür mit Fabian Trinh an, so dass mit Moritz Runte, Timo Leonard und Valerija Naumenko unsere gesamte U16-Mannschaft erstmals gemeinsam in der ersten Mannschaft spielte. Dazu kam mit Timon Ketteler ein weiterer Jugendspieler. Dem Jugendalter entwachsen waren Marcus Schmücker, Reiner Klüting und ich.

Gegen die hinter den beiden Verbandsligaspitzenspielern Bernhard Rittmeier und Andre Becker durchgehend zwischen 1880 und 2040 besetzten Sauerländer waren wir nominell klarer Außenseiter. Doch davon war zunächst wenig zu spüren. Ich erhielt mit Schwarz schnell nicht nur Ausgleich, sondern auch einen Vorteil auf der Uhr.

Marcus und Timo glichen ebenfalls bequem aus. Und auch in der letzten Schwarzpartie stand Valerija bequem.

Drei der Weißpartien waren in Ordnung. Nur Moritz stand gegen Andre etwas besorgniserregend. Nach gut einer Stunde musste Timo eine Zugwiederholung zulassen. Dass er sich darüber ärgerte, belegt die gute Entwicklung der letzten Monate. Reiner akzeptierte zeitgleich ein Remisangebot.

Meine Stellung war etwas besser. Moritz stand immer noch unter Druck.

Nach etwa drei Stunden sah es so aus, dass der erfahrene Gegner von Fabian langsam Vorteile ansammeln konnte.

Ich steuerte auf einen Gewinn zu. Timon hatte in einem hochkomplizierten Mittelspiel zwei Bauern mehr, aber trudelte langsam in extreme Zeitnot.

Valerija stand leicht unter Druck ohne großartiges eigenes Gegenspiel, Moritz stand schwer unter Druck, aber hatte einige taktische Gegenmöglichkeiten.

Marcus stand bequem.

Und irgendwann um die Aufgabe von Fabian herum kamen die angesprochenen klugen Remisangebote.

Zunächst erhielt Timon eines, das er aufgrund seiner schlechten Zeit und vielleicht auch aufgrund der zuletzt verlorenen Partien in der ersten Mannschaft annahm.

Und dann kam das Remisangebot an Marcus Brett.

Marcus glaubte, dass der Kampfstand einen Sieg erfordert und lehnte ab.

Irgendwann gewann ich meine Partie.

Moritz stand in einem Doppelturmendspiel immer noch unter Druck. Valerija spielte ein Endspiel mit Läufer und Springer gegen das Läuferpaar bei Bauern auf beiden Flügeln.

Während meiner Analyse kam plötzlich Moritz und vermeldete ein Remis. Seine Verteidigung war belohnt worden.

Ich schaute wieder auf die letzten laufenden Partien. Leider stand Marcus plötzlich auf Verlust, während Valerija eine taktische Chance genutzt hatte und die Stellung ausgleichen konnte.

Als Bernhard Rittmeiers lange Serie ohne Sieg gegen Hemer endete, war auch das Schicksal des Kampfes besiegelt.

Valerija konnte ihre Stellung im Gewinnsinne absolut nicht weiterspielen und bot Remis an.

 

 

Auch wenn das saisonübergreifend jetzt unsere fünfte Niederlage und damit die Bilanz eines Absteigers ist, machen die kämpferische Leistung und die Tatsache, dass es nur einen Absteiger gibt, Mut für die anstehenden Aufgaben. Gegen die überraschend gut gestarteten Aufsteiger aus Iserlohn muss aber nun langsam mal etwas Zählbares herausspringen.

Die glorreichen Sieben

Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky, 29.Oktober 2018)

 

Man kann darüber diskutieren, ob der Mannschaftsführer ein besonders gutes Vorbild ist, wenn er als einziger Spieler in einem Spiel leichter DWZ-Favorit ist und beim Stand von 0-2 nach einer Stunde Remis anbietet.

Man kann natürlich im ersten Schritt die Frage thematisieren, ob zu den Aufgaben des Mannschaftsführers auch das Ausüben einer Vorbildsituation gehört.

Und vielleicht ist es auch interessant, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob es gut ist, wenn der Vorsitzende zugleich Spieler und Mannschaftsführer der ersten Mannschaft ist und sich vor der Saison mit der Frage beschäftigen muss, ob er aus rein sportlichen Gründen für den Aufstiegsverzicht der zweiten Mannschaft plädiert, um eine absehbar kritische Personalsituation zu vermeiden.

 

Vielleicht führt das aber auch alles zu weit.

 

Es gibt Kämpfe, bei denen weiß man schon vorher, wie es ungefähr ausgehen wird. Zwei Wochen vor dem Spieltag hatte ich acht Spieler beisammen, von denen allerdings die Hälfte der dritten Mannschaft angehörte.

Die Terminierung einer Saison gehört zu den schwierigen Aufgaben für einen Spielleiter, so dass ich hier auch keine Vorwürfe machen will. Fakt ist, dass ein Feriensonntag kein günstiger Termin ist. Am Vorabend fielen mir dann zwei Spieler, von denen einer der zweite Fahrer war, aus. Während des Frauenspiels am Vormittag des Spieltags (da war ich auch noch Mannschaftsführer) war dann klar, dass von den verbliebenen sieben Spieler (Lukas Jagodzinsky war kurzfristig in die Mannschaft beordert worden) keiner außer mir fahren konnte/durfte.Glücklicherweise hatte die Zweite kurzfristig einen Fahrer über. Also wurden Spieler getauscht, so dass wir zu einem Zeitpunkt, als ich schon darauf eingestellt war, zu fünft nach Bergneustadt zu fahren, doch noch mit zwei Autos losfahren konnten.

 

Auch wenn mir weder Alkohol- noch Glücksspielprobleme bei unseren Spielern bekannt sind, hatte es ein wenig von dem in der Überschrift erwähnten Film, in dem eine Ansammlung von Trinkern, Glücksspielern und Revolverhelden sich einer Übermacht entgegenstellt. Unsere Sieben waren folgende Spieler:

 

An Brett 1 spielte Moritz Runte. Der hat das Format für dieses Brett und wird da sicher auch in nicht allzu ferner Zukunft seinen Platz finden.

An Brett 2 verfügte ich, wie schon erwähnt, über einen moderaten DWZ-Vorteil.

An Brett 3 dürfte Reiner Klüting gegen den besten Mann des Gegners, Frank Chlechowitz, antreten.

Brett 4 ließen wir frei.

An Brett 5 trat Timon Ketteler an, der sich trotz Klausurenstress und der kaum vermeidbaren Mannschaftsniederlage in den Dienst der Mannschaft stellte.

An Brett 6 kam kurzfristig David Lammich zum Einsatz, der sich mit seinem Einsatz für den Spielabend und Fahrerei für die „Erste“ in kürzester Zeit Verdienste um den Verein erworben hat.

An Brett 7 hatte sich Rustam Yangibayev bereit erklärt, der ersten Mannschaft auszuhelfen.

Und am letzten Brett nahm Lukas Platz, der als Neunjähriger zu seinem zweiten Spiel in der Verbandsliga kam.

 

Leider musste er nach einer Stunde aufgeben, weil sich Matt nicht mehr vermeiden ließ. Damit stand es 0-2 und wenig später wegen meines Remis 0,5-2,5. Kurz danach musste Reiner aufgeben, der an diesem Nachmittag gegen Frank chancenlos war. Dafür standen wir an allen anderen Brettern zufriedenstellend. Insbesondere Moritz und Timons Stellungen gaben Anlass zu Hoffnungen auf eine Resultatsverbesserung.

Moritz spielte die beste Partie des Tages und ließ seinem Gegner keine Chance.

Er opferte erst einen Läufer und bot dann noch einen weiteren Turm an. Hätte sein Gegner diesen geschlagen, hätte Moritz den zweiten Turm auch noch geopfert und mattgesetzt.

Doch es kam etwas weniger spektakulär, aber führte zu unserem einzigen Tagessieg.

Die drei anderen kämpften großartig. Aber leider mussten Timon und Rustam noch Konter hinnehmen, während David ein starkes Remis erzielte.

 

Saisonübergreifend sind wir damit zum vierten Mal in Folge besiegt worden. Auflösungserscheinungen kann ich noch nicht erkennen. Aber auch beim 1.FC Köln war die Stimmung letzte Saison lange Zeit intakt, obwohl es keine Punkte gab. Langsam sollten wir etwas Zählbares holen.  

Verbandsliga SV Hemer 1 - SG Ennepe-Ruhr Süd 1

(Bericht von Marcus Schmücker 24.09.2018)

 

Zeitgleich mit der zweiten Mannschaft traten auch wir zum Kampf an, gegen die starke Truppe aus Ennepetal. Wir waren bis auf meinen Brett überall Außenseiter, oder sogar krasser Außenseiter. Dennoch wurde es ein

Kampf auf Messers Schneide.

 

Augenfällig war wie sehr die Jugend im Vordergrund stand. Wer nicht genau hinschaute, hätte meinen können,  es würde ein Jugendkampf stattfinden. Allein in unserer Truppe trumpften wir mit 5 Jugendlichen auf. Vermutlich

waren wir im Schnitt noch nie so jung. Leider waren Felix, Valerija und Timon insgesamt mit ca. 1000 DWZ Punkten weniger, deutlich unterlegen. Valerija stand als einzige aus der Eröffnung heraus sehr ordentlich, letztlich konnte Aik sich dennoch recht sicher durchsetzen.

Den genauen zeitlichen Ablauf habe ich leider nicht im Kopf, aber wir waren recht schnell 0:3 hinten. Dann jedoch kamen die ersten Lichtblicke. Timo mit nur 122 DWZ

weniger, spielte eine starke Partie mit Schwarz und fuhr verdient den ersten Punkt für uns ein. Moritz folgte ebenfalls mit einer überzeugenden Partie und stellte den Anschluss her.

 

Meine Eröffnung lief sehr gut, auch wenn ich zuerst eine Ungenauigkeit beging. Allerdings greift Stefan sehr gerne an und wählte etwas optimistisch die lange Rochade. Daraufhin stand ich wohl besser, aber die Stellung war extrem scharf und dementsprechend kompliziert. Was

zählt da die Bewertung, außer für das eigene Gefühl?

 

Letztlich entstand ein besseres Endspiel bei dem ich aber eine gute Chance ausließ. Ich probierte es weiterhin, aber Stefan verteidigte sich weiterhin sehr genau und daraufhin bot ich dann Remis.  

Andreas spielte mit genau 100 DWZ weniger gegen IM Tripolsky und auch da gab es eine originelle Partie. Die paar Male wo ich auf sein Brett schaute, sah es sehr gut für Andreas aus, aber in so komplexer Lage kann man sich auch schnell mit der Einschätzung vertun. Laut Andreas ist das Remis zum Schluss ein gerechtes Ergebnis gewesen.

 

Unser Neuzugang Reiner Klüting hatte es ebenfalls sehr schwer. Gegen den frischen Turniersieger unserer Stadtmeisterschaft Norbert Bruchmann war er mit knapp 200 DWZ weniger, ebenfalls klarer Außenseiter. Allerdings ist Reiner ein sehr erfahrener Haudegen,

der auch ein schwieriges Damenendspiel nicht klein beigab und letztlich auch verdient remisieren konnte.

 

Damit stand es am Ende 3,5:4,5 gegen uns, aber wir haben uns unter Strich extrem gut verkauft. Ein 4:4 war möglich, aber das Ergebnis sollte uns trotzdem Zuversicht für die restliche Saison geben. 

Chancenlos Teil 2

(Ein Bericht von Marcus Schmücker 09.05.2018)

 

Wenn ich behaupten würde, die Erste hätte am Sonntag aus dem letzten Loch gepfiffen, dann wäre das fast noch übertrieben. In der letzten Runde gegen Hellertal war von der Stammbesetzung nur Marc, Timon und ich anwesend. Eingesprungen sind Detlev, Artur und Roland. Damit mussten wir zwangsweise 2 Bretter kampflos abgeben. Dies waren natürlich keine guten Voraussetzungen um etwas aus Hellertal mitzunehmen.

 

Hinzu kommt noch die längste Fahrt der Saison, an die 80 Minuten durch die Walachei. Immerhin war das Wetter spitze, aber da bereute man schon fast Schachspieler zu sein. Unser Plan bestand somit darin

an Brett 1 und Brett 8 voll zu punkten, da wir dort jeweils an die 200 DWZ-Punkte Vorsprung hatten. Leider ging dieser Plan vollkommen schief.

 

Ich spielte gegen Rahimi mit Weiß, kam aber mit der Eröffnung nicht so gut klar. Im Mittelspiel ging er dann etwas zu optimistisch vor und ich stand dann recht schnell auf Gewinn. Bis hierhin also gar nicht

so unerwartet, aber die Phase bis dahin kostete viel Zeit. Die Stellung war von Beginn an originell und entsprechend kompliziert. Ich fand daraufhin nicht mehr die richtige Verteidigung und stellte zunächst die Gewinnstellung ein und danach noch den Ausgleich. Am Ende musste ich mich in einem

hoffnungslosen Endspiel geschlagen geben.

 

Roland erging es nicht besser. Er opferte in der Eröffnung mit Schwarz einen Bauern, was zunächst sehr gut aussah. Allerdings war entweder die Kompensation dort schon nicht ganz ausreichend, oder Roland hat dann seine Chancen verpasst. Ziemlich schnell war dann ein weiterer Bauer weg und von Kompensation konnte keine Rede mehr sein. Er kämpfte dann noch tapfer weiter, aber die Niederlage konnte er nicht mehr abwehren.

 

Dafür konnte die Jugend (Artur und Timon) glänzen. Artur spielte mit Weiß sehr solide und erreichte sicher ein Remis. Es war sogar mehr drin, aber Artur war friedlich eingestimmt, eventuell lag es am tollen Wetter.

 

Timon hingegen stand im Mittelspiel strukturell schlechter, aber dafür hatte er aktive Figuren. Er überspielte dann seinen Gegner überzeugend und fuhr dann mit einer glatten Mehrfigur im Endspiel sicher den vollen Punkt ein.

 

Detlef spielte aktiv und kam ordentlich aus der Eröffnung. Dann allerdings überschätzte er wohl etwas seine Stellung und auf einmal konnte er nur noch passiv verteidigen. Dies reicht leider nicht und der Punkt war weg.

 

Marc spielte eine sehr starke Partie und stand klar auf Gewinn. Leider entschied er sich zum Schluss, in Gewinnstellung eine Zugwiederholung anzustreben, sehr schade. Damit verpasste er ganz knapp seinen ersten vollen Punkt in dieser Saison. Dazu muss allerdings gesagt werden, das Marc wohl die schwerste Aufgabe in dieser Saison hatte, denn er musste nahezu alle seine Partien mit Schwarz bestreiten und das auch noch gegen stärkere Gegner. Damit hat er die Rolle des "Vorstoppers" glänzend verkörpert.

 

Unser Plan ging somit nicht auf, dennoch war unsere Moral hervorragend. In der Tabelle sind wir auf einen ordentlichen 5.Platz gelandet. Ohne den vielen Terminüberschneidungen, wäre wohl deutlich mehr drin gewesen. Ich kann nur hoffen, dass wir in der nächsten Saison weniger Ausfälle haben, denn sonst wird es schwierig in die Regionalliga aufzusteigen.

Chancenlos

(Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky)

 

Am vorletzten Spieltag der Verbandsligasaison kam es zum Spitzenspiel zwischen dem souveränen Tabellenführer aus Weidenau/Geisweid und uns.

Allerdings war es nur auf dem Papier ein Spitzenspiel. Zum einen verfügte Weidenau über einen beruhigenden Vorsprung von drei Mannschaftspunkten und fünfeinhalb Brettpunkten.

Zum anderen hatten wir große Schwierigkeiten, acht Spieler an die Bretter zu bekommen.

Moritz Runte, Timo Leonard und Timon Ketteler fehlten wegen eines NRW-Jugendligaspiels. Damit schieden natürlich auch Fabian Trinh, Valerija Naumenko und Artur Mai als Ersatzspieler aus.

Die Spieler der zweiten Mannschaft hatten fast alle schon zwei Spiele in der ersten Mannschaft absolviert, so dass sie als Ersatzspieler nicht in Betracht kamen. 

Ich hatte Weidenaus Mannschaftsführer Michael Meinhardt einige Wochen vor dem Spiel auf diese Situation hingewiesen und ihm freigestellt, ob er sich unter diesen Umständen einigermaßen widerstandslos den Aufstieg abholen wolle oder ob eine Verlegung in Betracht komme.

 

Da es für uns um nichts mehr ging, war das ein Angebot, um einigen Spielern der gegnerischen Mannschaft zu ersparen, dass sie länger im Auto als am Brett sitzen.

 

Nach kurzer Rücksprache mit seinen Mannschaftskollegen bot mir Michael den 08. April an. Allerdings wollte der Spielleiter der Verlegung nicht zustimmen.

An die Spieler von Weidenau/Geisweid noch einmal mein Dank für ihre Bemühungen.

 

Ich war bis Freitag damit beschäftigt, meine Mannschaft zusammenzustellen, da schließlich auch Carmen Voicu-Jagodzinsky gesundheitlich angeschlagen absagte.

 

Damit gingen von der etatmäßigen ersten Mannschaft Marcus Schmücker (nachts vom erfolgreichen Turnier in Bad Wörishofen heimgekommen), ich, Marc Störing und Bernd Schartau an den Start. 

An Brett fünf kam es zur Verbandsligapremiere für die 14-jährige Julia Manus. Thomas Kruth und Christian Stiller spielten an den Brettern sechs und sieben.

Und der wahrscheinlich jüngste Spieler, der in der Vereinsgeschichte für Hemer I angetreten ist, war der gerade neun Jahre als gewordene Lukas Jagodzinsky.

 

An den ersten beiden Brettern waren wir etwa gleichwertig besetzt.

Bernd hatte an vier ein DWZ-Minus von etwa 100 Punkten. Und Marc wies 250 Punkte weniger auf.

Bei Thomas waren es 300 Punkte, bei Christian kaum mehr.

Bei Julia lag das Minus bei fast 700 Punkten.

 

Und Lukas mit gut 1.000 Punkten weniger musste nur das Partieformular unfallfrei ausfüllen, um seine DWZ zu halten. Ob das Fallenlassen eines leeren Figurenkastens nach der Partie einfach folgenlos für die DWZ bleibt oder gar zum Abzug eines für sauberes Aufschreiben bereits verdienten DWZ-Plus führt, muss ich mal beim DWZ-Referenten erfragen.

 

Nach einer knappen Dreiviertelstunde wurde unser jüngster Spieler mattgesetzt. Unsere Aufgabe, mit einem Kantersieg noch einmal Druck auf den Tabellenführer in der Schlussrunde auszuüben, wurde damit nicht leichter.

Ich hatte nach einer gegnerischen Ungenauigkeit Eröffnungsvorteil, wenngleich ich schon nach wenigen Zügen einen Weg zu deutlichem Vorteil ausgelassen hatte.

Nach acht Zügen erhielt ich ein Remisangebot. Ich überlegte kurz. Kind nach Hause bringen, Kaffee trinken, Köln gegen Stuttgart ansehen…

Aber unseren Spielern an den Brettern fünf bis sieben zu signalisieren, dass sie schön weiterleiden dürfen, während ich mir einen schönen Nachmittag mache, fühlte sich falsch an.

Nach etwa zweieinhalb Stunden stand es nach Niederlagen an den Brettern drei und sieben 0-3. Also war nur noch ein 5-3 möglich.

Nachdem mein Gegner die Stellung nahezu ausgeglichen hatte, bot ich Remis an, was nach kurzem Nachdenken akzeptiert wurde.

 

Julia spielte eine tolle Kampfpartie musste aber irgendwann nach gut drei Stunden doch ihrem Gegner zum Sieg gratulieren. Damit war Weidenau aufgestiegen.

Wenig später wiederholte der Gegner von Bernd die Züge. Hier sah es zwischendurch ziemlich kritisch für uns aus.

Auch Thomas konnte sein Turmendspiel nicht halten, so dass nur noch Marcus spielte.

Und dort passierte das, was ich schon seit Wochen geahnt hatte: Weidenau hatte sich in weniger als dreieinhalb Stunden den Aufstieg gesichert und wurde jetzt von Marcus bis in den späten Abend „festgehalten“.

 

Eine detaillierte Einschätzung kann ich nicht abgeben. Aber mein oberflächlicher Eindruck der Partie war, dass Marcus in der Eröffnung sehr bequem ausgeglichen hatte. Irgendwo im beginnenden Endspiel war dann aber irgendwas schiefgegangen, so dass sein Gegner berechtigterweise noch etwas probieren durfte.

Und irgendwann gegen 20.00 Uhr gab es dann einen gegnerischen Vorteil. Danach wurde es unübersichtlich. Marcus verteidigte sich kreativ, so dass ich zwischendurch sogar einen entscheidenden Konter für möglich hielt. Aber schließlich schien die Stellung doch verloren zu sein.

Hätte Marcus Gegner den letzten schwarzen Bauern geschlagen, wäre er mit Springer und zwei Bauern gegen Marcus Springer auf die Zielgerade eingebogen. Aber dazu kam es nicht. Am Ende konnte Marcus den zweiten Bauern beseitigen und seinen Springer gegen den Freibauern geben.

 

Damit endete das Spiel mit 1,5-6,5. In der Höhe haben wir lange nicht mehr verloren.

 

 

An dieser Stelle ein herzlicher Glückwunsch an Weidenau/Geisweid zum verdienten Aufstieg.

Die Klasse gehalten

(Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky 05.02.2018)

 

Fangen wir hinten an. Selbst wenn es am Ende fünf Verbandsligaabsteiger geben sollte, dürften nur noch absolut merkwürdige Ergebnisse dazu führen, dass wir auf einem dieser fünf Plätze ins Ziel gehen. Die letzten drei Mannschaften können uns nicht mehr einholen. Die Mannschaften auf den Plätzen vier bis sieben Spielen noch untereinander. Und auch wir können in den letzten beiden Runden noch Punkte holen.

Selbst wenn wir das aber nicht mehr tun, werden wir die Verbandsligasaison 2017/18 mit mehr Punkten beenden als es dem SV Hemer seit Jahrzehnten gelungen ist. Mir liegen die Ergebnisse ab 1993/94 vor, als wir abstiegen. Gleiches geschah 1995/96 und 2007/08. 2016/17 beendeten wir die Saison mit neun Mannschaftspunkten.

 

In Velmede/Bestwig traten wir zum dritten Mal in Folge mit der Stammaufstellung an.

Premieren gab es für Carmen Voicu-Jagodzinsky, Marcus Schmücker, Moritz Runte und mich an den ersten vier Brettern. Carmen und Moritz durften erstmals mit Weiß spielen. Marcus und ich mussten unserem Drang, den ersten Zug zu machen, widerstehen, weil wir erstmals mit Schwarz spielend, den Gegnern den Vortritt lassen mussten.

 

Marcus traute der Sache wohl nicht so ganz und beendete nach 45 Minuten seinen „Arbeitstag“ mit einem Remis gegen Andre Becker. Allerdings lief der Kampf zu diesem Zeitpunkt bereits ganz gut für uns, was Marcus natürlich gesehen hatte. Timon Ketteler hatte früh einen Bauern gewonnen und stand besser. Auch ich hatte mit Schwarz schnell die initiative übernommen. Und am Spitzenbrett stand Carmen deutlich angenehmer.

Bernd Schartau hatte eine ausgeglichene Position. Moritz stand ebenfalls ganz normal.

Nur Timo Leonard hatte eine merkwürdige Stellung, die er aber schrittweise verbessern konnte.

Nach etwa eineinhalb Stunden machte auch Marc Remis, ehe uns Timon in Führung brachte und sein Ergebnis auf 3/4 verbesserte.

 

Am Spitzenbrett nahm das Geschehen langsam Fahrt auf. Bernhard Rittmeier, der seit vielen Jahren zu den besten Spielern des Verbandes gehört, erkannte, dass er bei ruhigem Spiel nach und nach immer weiter in die Defensive geraten würde und opferte eine Figur für zwei Bauern, um Gegenspiel zu generieren.

Auch Timo stand jetzt plötzlich gut, hatte aber wenig Zeit. Carmen und Moritz lehnten nun erst einmal gegnerische Remisangebote ab.

Ich hatte derweil einen Mehrbauern und wollte diesen nun mit filigraner Technik verwerten.

In der Tat war die Stellung klar besser für mich. Ein erster flüchtiger Blick mit dem Computer auf die Partie ließ jedoch erhebliche Meinungsunterschiede zwischen dem Rechner und mir zum Thema „filigrane Technik“ zutage treten.

 

Leider stellte Timo in Zeitnot die Partie ein. Nach drei Auftaktsiegen holte er aus den nächsten drei Partien trotz jeweils deutlich besserer Stellungen keinen Punkt mehr.

Allerdings hat er die Punkte perfekt verteilt. Er verlor, wenn die Mannschaft gewann. Mit seinen drei Siegen trug er allerdings zu einem 4,5-Sieg und zwei 4-4 bei und verdient sich den Preis für den effektivsten Spieler.

Carmen hatte ihre Mehrfigur für Angriff zurückgegeben. Allerdings fand ihr Gegner einige präzise Verteidigungszüge, so dass die Partie Remis endete.

Nun spielten nur noch Moritz, Bernd und ich. Bernd und ich lehnten Remisangebote ab, um Moritz nicht alleine sitzen zu lassen. Zudem konnten nur wir in den beiden Partien Gewinnversuche unternehmen.

Ich hatte bereits früh angefangen, den Sieg von Moritz einzuplanen, der nun mit präziser Technik sein Endspiel gewann. Nach zuletzt 3/3 hat er an den Brettern zwei und drei starke 4/7.

Nach Moritz Sieg gab Bernd Remis. Und auch mein Gegner stand kurz vor einem Erfolg seiner hartnäckigen Verteidigungsbemühungen. Als die letzten Figuren geschlagen waren und uns nur noch die Könige blieben, beendeten wir den Kampf mit dem Endergebnis von 4,5-3,5.

 

Drei Siege in Folge in der Verbandsliga sind ebenfalls eine Premiere, seitdem ich für Hemer in der Verbandsliga spiele. 

Viererblitz des Schachbezirk Iserlohn

(Ein Bericht von Marcus Schmücker 28.01.2018)

 

 

Gestern, am 27.01.2018 fand beim TSV Hagen 1860 die Blitzmannschaftsmeisterschaft

des Schachbezirk Iserlohn statt.

 

Wir hatten ursprünglich 2 Mannschaften geplant, was aber knapp scheiterte. Unsere starke Mittelachse (Mirco,Marc und Detlef), wurde mit Robin und mir verstärkt und wir freuten uns auf ein spannendes Turnier.

Kurz nach der Ankunft kam aber direkt die Enttäuschung. Die Vereine im Bezirk konnten mit enormen Kraftaufwand gerade einmal insgesamt 4 Mannschaften aufstellen. Teilnehmer waren der SV Hemer, KS Iserlohn und zwei Mannschaften vom SG Ennepe-Ruhr-Süd.

Für die Qualifikation zur Verbandsebene muss man unter die besten 5 Mannschaften kommen, was bei 4 Teilnehmern sehr eng wird.

 

Meine Enttäuschung war so groß, dass ich meine Laune leider für ca. 2 Stunden an meine Umwelt weitergab. Ich wusste es war falsch, aber ich konnte mich einfach nicht fangen. Damit das Turnier nicht nach einer Stunde vorbei war, einigten sich alle Teilnehmer auf 4 Durchgänge, also 12 Runden.

 

Großes Lob gebührt allen Teilnehmern, außer meiner Wenigkeit, die trotz der Umstände eine sehr positive Stimmung verbreiteten.

 

Ein Einbruch der Teilnehmer von 50% innerhalb eines Jahres ist aber anscheinend auch nur mit einer Prise Galgenhumor zu verkraften. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo die Bude richtig voll war.

 

Man kann dem Internet an vielem Schuld geben, was ja beim Vereinssterben schon häufig genug geschieht. Dies ist immer bequem und lenkt vom eigenen Unvermögen ab und beruhigt das Gewissen. Fakt ist und bleibt aber, wenn niemand im Verein sich engagiert, dann stirbt der Verein irgendwann. Dafür muss man kein Genie sein, aber nach meiner Erfahrung ist der normale Vereinsspieler mit seinen 9 Partien im Jahr (wenn es hochkommt) absolut an der maximalen Belastungsgrenze und mehr darf von ihm nicht erwartet werden.

 

Das es Vereine gibt in denen es anders geht, zeigt unter anderem die Teilnehmerliste. In Ennepetal und auch bei uns wird sehr viel Arbeit in die Jugend gesteckt, auch in Iserlohn war die Jugendarbeit viele Jahre lang bezeichnend. Von daher ist es wohl etwas naiv von mir gewesen andere Vereine außer den drei genannten, als Teilnehmer zu erwarten.

 

Sehr traurig ist auch die Tatsache, dass es selbst der Veranstalter nicht schafft eine Mannschaft zu stellen, aber egal. Ich wünsche allen Vereinen des Bezirks nur das Beste, aber ich befürchte, dass es in wenigen Jahren nur noch drei Vereine geben wird.

 

Zurück zur Veranstaltung. Wir spielten in der ersten Runde gegen Iserlohn und begannen mit einem überraschendem 2:2. Viel besser wurde es nicht, denn wir konnten das Ergebnis gegen Enneptal 1 und 2 nur noch 3 Mal wiederholen. Die erste Mannschaft aus Enneptal war mit FM Lupor, IM Tripolsky, Osswald und Bruchmann sehr stark aufgestellt und konnte das Turnier mit 23 von 24 maximalen Punkten souverän gewinnen. Wir schafften einen sensationellen 4.Platz und konnten uns vollkommen überraschend für die nächste Ebene qualifizieren.

 

Die Bilder wurden freundlicherweise von Wolfgang Deinert zur Verfügung gestellt.

 

 

Moritz und Bernd führen Hemer zum Sieg

(Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky)

 

Am 14.01.2018 ging die Verbandsligasaison nach der Winterpause mit Runde 6 weiter.

Wir erinnern uns: Weidenau zieht unbeeindruckt seine Kreise an der Tabellenspitze, die Aufsteiger stecken auf den beiden garantierten Abstiegsplätzen ein wenig fest. Und da keiner weiß, wie viele Absteiger es aus der NRW-Klasse in den Verband und damit aus der Verbandsliga in die Verbandsklasse gibt, spielt der Rest der Liga gegen einen drohenden Abstieg.

 

 

Wir hatten zuletzt gegen Bergneustadt einen der besten Kämpfe der jüngeren Geschichte gezeigt und spielten nun gegen die Schachfreunde Schwerte, zu denen wir in der Tat ein sehr freundschaftliches Verhältnis haben.

 

Beide Mannschaften traten in der etatmäßigen Bestbesetzung an.

 

Und der Kampf ging gut los.

Moritz Runte zeigte beeindruckende Theoriekenntnisse in einer Nebenvariante seines Gegners, so dass ich nach etwa 30 Minuten sicher war, dass wir hier das 1-0 schaffen würden.

Marcus Schmücker kam in seiner sechsten Weißpartie (mit dem Pokal am Vortag Nr. 7) gut aus der Eröffnung. Auch ich war ganz zufrieden. Und auch die beiden anderen Weißspieler Bernd Schartau und Timon Ketteler hatten keine Probleme.

Bei Carmen Voicu-Jagodzinsky, Marc Störing und Timo Leonard hatten normale Stellungen.

 

Carmen kam nach einiger Zeit zwar unter Druck, aber nicht so, dass es einen der anderen Hemeraner Spieler beunruhigte.

In der Zwischenzeit baute Moritz seinen Vorteil aus, so dass meine Prognose in Erfüllung zu gehen schien.

 

Es war dann aber Timon, der zuerst fertig war. Sein Gegner bot Remis an, was angesichts der Situation an den anderen Brettern von unserem Jugendspieler angenommen wurde. Eher war es Timon, der am Drücker war.

Ich hatte in der Zwischenzeit ein Remisangebot meines Gegners abgelehnt, weil ich zum einen meine Stellung für besser hielt, als sie war. Zum anderen war mir noch nicht klar, wie sich einige Partien entwickeln würden.

Die Partie von Moritz betraf das nicht, der nach weniger als zwei Stunden gewonnen hatte. Carmen nahm dann das Remisangebot ihres Gegners an. Auch Marc spielte Unentschieden. Da ich meine Stellung wieder falsch bewertete und nicht merkte, dass ich jetzt besser stand, bot ich Remis an, was mein Gegner nach kurzem Nachdenken annahm.

Kurz darauf war es Bernd, der eine sehr gute Partie mit einem Sieg abschloss.

4-2, der Kampf war entschieden.

So dachte nicht nur ich, sondern auch alle Spieler von Schwerte.

Martin Dürwald würde Timo schon irgendwie austricksen. Dafür sollte Marcus gewinnen.

Doch beide Partien entwickelten sich zu echten Krimis. Marcus setzte irgendwo ungenau fort und stand plötzlich kritisch. Dafür stand Timo ganz aussichtsreich, hatte aber ungefähr eine Stunde weniger als sein Gegner. Den 40. Zug führte Timo mit einer Sekunde auf der Uhr aus.

 

Am Ende gelang es Marcus, die Partie wieder in den Griff zu bekommen. Als Timo mit knapper Zeit (er lebte nur noch von den Bonussekunden) einen Mattangriff seines Gegners nicht mehr abwehren konnte, war die Stellung von unserem erfolgreichsten Spieler schon wieder angenehmer. Am Ende stellte Marcus mit seinem remis den knappen Sieg sicher.

 

Mit dem Sieg verbesserten wir uns auf Platz drei, sind aber längst noch nicht gerettet. 

Runde 3 Verbandsklasse Hemer II – Lüdenscheid I

Die neuen glorreichen Sieben !!!

(Bericht von Marc Störing 12.11.2018)

 

Diesmal fehlten uns drei Stammspieler. Neben den fehlenden Andreas und Detlev durfte diesmal unser viertes Brett, Fabian in der I. aushelfen. Als Ersatz kam neben Tim erneut Klaus zum Einsatz. Artur fiel kurzfristig aus. Der Taschenrechner wirft aus, dass wir an den sieben restlichen Brettern im Durchschnitt 150 Punkte schlechter dotiert waren und einem 0:1 hinterherlaufen mussten. Zumindest aus rechnerischer Sicht ging es eigentlich darum zumindest einige Brettpunkte zu ergattern. Nur dann natürlich nicht wenn es sich hier um die neuen glorreichen Sieben handelt!!!

Ich war diesmal stark auf meine Partie konzentriert und bitte den geneigten Leser, dass er mir eventuelle Ungenauigkeiten zur Schilderung der Geschehnisse verzeihen möge.

 

Zuerst konnten Robin und Felix remisieren. Aus meiner Sicht geriet Robin zwar erst in eine etwas bedenkliche Stellung konnte aber letztlich ein Mittel- / Endspiel mit Turm, Läufer und einem vorgerückten Randbauern gegen Dame erreichen. Der Bauer hemmte das Spiel des Gegners wohl so stark, dass sich ein unentschieden ergab. Felix erreichte zwischenzeitlich eine komfortable Stellung und machte am Ende gegen seinen nominell favorisierten Gegner auch remis. Immerhin schienen wir diesmal nicht so unterzugehen wie gegen Arnsberg. Den Ausgleichstreffer zum 2:2 machte Klaus mit schönem Spiel am Königsflügel. Kurz darauf konnte Tim gewinnen, wenngleich er sich zwischenzeitlich sichtlich unwohl fühlte. Ein 3:2 also kurz vor der Zeitzugabe nach der Zeitkontrolle.

Im Film, zumindest vom Klassiker her erinnere ich mich, dass drei Protagonisten Chris, Vin und Chico überlebten. Bei uns waren es drei Spieler die noch etwa zwei weitere Stunden bis kurz nach acht kämpften. Zu Chris und Vin…ähm...ich meine zu Mirco und mir gesellte sich diesmal David. Als erstes remisierte Mirco. Hier war schlichtweg am Ende nichts mehr auf dem Brett um Gewinnbemühungen von irgendeiner Seite anzustellen.

David bekam in einer Stellung die für ihn wohl besser war – Läufer mehr gegen 2 Bauern – die aber wahrlich nicht einfach zu spielen war ein Remis angeboten. Nach einigem Nachdenken lehnte David ab. Ich kämpfte mittlerweile schwer um das Remis, nachdem meine Stellungsbewertung wohl zwischenzeitlich zu ungenau war. Nach einiger Zeit verlor ich eine Stellung die jeden Zug maximal präzises Spiel erforderte um im Spiel zu bleiben. Beim Stand von 3,5:3,5 machte kurz darauf David unentschieden. Wir erreichten ein überraschendes Mannschaftsremis und gehen hoffnungsvoll in die nächste Runde in Neuenrade, kurz vor Weihnachten. Und wir sind kurz vor der Winterpause überraschend im Mittelfeld der Verbandsklasse Nord!

Runde 2 Verbandsklasse Arnsberg - Hemer II

(Bericht von Marc Störing, 01.11.2018)

 

Der Kampf stand für unser unter dem Vorzeichen von einigem Hin- und her bezüglich der Mannschaftsaufstellung. Zum einen standen uns zwei Stammspieler und eine Ersatzspielerin nicht zur Verfügung, was wir eigentlich kompensieren konnten. Zum anderen jedoch hatte die I. Schwierigkeiten genügend Spieler zusammenzubekommen. Letztlich gaben wir kurzfristig unseren Neuzugang David Lammich an die I. ab und spielten zu siebt.

 

Vor zwei Jahren spielten noch Mirco und ich eine Liga höher gegen Arnsberg. Arnsberg bewegte sich ansonsten in den letzten Jahren immer im vorderen Bereich der Verbandsklasse. Ersatzgeschwächt und mit dem kampflosen 0:1 gegen uns, haben wir letzten Endes in diesem Kampf nicht viel ausrichten können. Achtungserfolge mit jeweils Unentschieden gegen nominell (wesentlich) bessere Gegner von Klaus ( Verbandsklassendebüt ), Artur und Fabian, standen ansonsten nur Niederlagen gegenüber. Überhaupt hatten wir nur am ersten Brett einen gleichwertigen Gegner aufbieten können.

 

In Runde 3 spielen wir bereits in zwei Wochen, am 11.11., dies vor dem Einzug in unsere neue Spielörtlichkeit dem Gemeindehaus in Landhausen an der Kreuzkirche, noch einmal im Woeste-Gymnasium gegen Lüdenscheid. Zugleich spielt unsere I. gegen Velmede-Bestwig in der Verbandsliga. Zuschauer sind ab 14 Uhr herzlich willkommen.

Verbandsklasse SV Hemer 2 – SV Herdringen 1

Big Point !!!

(Bericht von Marc Störing 24.09.2018)

 

Ich hatte für die Überschrift erst überlegt was ich voranstelle. Nun Herdringen hatte sicher drei Jahrzehnte nicht in der Verbandsklasse gespielt. Hemer II auch lange, lange, lange nicht und ich bekam als neuer Mannschaftsführer die Mannschaft übergeben, die den Aufstieg dann doch etwas unerwartet und knapp schaffte.

 

Gleich in der ersten Runde also DAS Abstiegsduell! Wir hatten alles aufgeboten was möglich war
( inklusive die fünf Helden des 10-Städte-Turniers ;) , ebendies versuchte auch unser Gegner, der aber leider das Pech hatte das kurzfristig Brett vier ausfiel.

So kam Fabian hier noch nicht zum Einsatz und durfte uns anfeuern. Detlev Zuleger und Artur Mai gingen auf Sicherheit und die Mittelachse hielt den Vorsprung.

 

Die weiteren Partien gingen mehr in die Tiefe. Robin Sinnen stand schlechter, ich versuchte meinen leichten Vorteil auszubauen, Mirco Wagner brachte das Spiel das er liebt auf das Brett, Andreas Reinhardt bekam unerwartet starke Gegenwehr. Unser Neuzugang David Lammich versuchte was möglich war und schöpfte seine Bedenkzeit voll aus.

Hier war mir echt nicht klar was sich darauf ergeben würde und ob wir den Vorsprung weiter verwalten können. Nun David gewann, Andreas griff leider total fehl. 3:2 ! Robin kam auf einmal wieder etwas zurück ins Spiel. Ich zog einen Königsangriff auf und Mirco spielte die inhaltsreichste und mit Abstand hochkarätigste Partie des Tages, die zwischendurch wohl sogar gewonnen war. Mein Königsangriff schlug durch. 4:2 !

 

Robin verlor dann doch, worauf Mirco in einem Endspiel Bauernendspiel mit zwei Leichtfiguren gegen Turm angesichts des sicheren Sieges keine weiteren Gewinnbemühungen mehr anstellte.

In der nächsten Runde geht es am 28.10.2018 nach Arnsberg !

 

 

"Spitzenspiel"in der Bezirksliga!

 

Ein Bericht von Tim Riehl (26.01.2018)

 

Für Hemer spielten: Mirco,Robin,Hermann,Detlev,Tim,Arthur,Uwe und Julia!

 

Wie definiert man ein Spitzenspiel? Alle motiviert, pünktlich etc.... oder irre ich mich da?

 

Es ging pünktlich los gegen die Mannschaft aus Hohenlimburg... zumindest an 6 Brettern.... An Brett 1 fehlte der Schachfreund aus Hohenlimburg und an Brett 4 "der" Schachfreund aus Hemer.

Kurz nach Beginn des Kampfes gab es bereits die erste Unterbrechung... An Brett 7 fragte jemand ganz entsetzt:"Wer ist denn für die Uhren verantwortlich?" "Irgendetwas stimmt hier nicht, ich habe einen Zug gemacht und habe mehr Zeit auf der Uhr als ganz am Anfang"..... Nach kurzem Gelächter beider Mannschaften... erklärte ich dem Schachfreund (der zu seiner Verteidigung lange nicht mehr gespielt hatte!), dass es einen neuen Zeitmodus seit Saisonbeginn gibt....

 

 

Also dann aber jetzt...konnte gemütlich an 6 Brettern weitergespielt werden....

Es waren ca. 20 Minuten vergangen...So langsam hatten sich alle bereits auf ein 6 Bretterkampf eingestellt mit der Ausgangsposition 1-1.... Als plötzlich Hohenlimburgs Spitzenbrett doch noch eintraf..... und die Laune der Hemeraner hing im Keller.... "0-1 hinten? na toll und das im Spitzenkampf!"...

 

 

Ca. 3 min bevor die Platte fällt...stürmte dann aber unser Brett 4 eilig ans Brett und machte den ersten Zug... puuh nochmal gut gegangen! (Man beachte allerdings den Auftritt.... Mit legendärem Skaterhelm in den Turniersaal zu stürmen.. völlig aus der Puste... passte echte zum bisherigen Verlauf!)

 

Kurz darauf der nächste Zwischenfall.... wilde Aufregung an Brett 6.... "Es zählt berührt geführt!!!!" hörte ich es laut poltern das es sogar im Nachbarhaus zu hören war!...als Gegenkommentar kam nur ein leises: "ich habe bloß den Bauern gerade gerückt...vorbildlich wie es in den Fide Regeln steht!"....nach Mehrfachem:"hast du...habe ich nicht" spielten die beiden allerdings dann doch weiter....

10 Min später...... Auf dem Flur.... Es polterte erneut... unüberhörbar für alle Anwesenden..."Nach der Partie!!!! WERDE ICH PROTEST EINLEGEN!!"....

Ein Hohenlimburger und ein Hemeraner gingen dann "LEISE" in den Flur um den Schachfreund zu beruhigen...was auch gelang!

 

Denn kurze Zeit später einigten sich Arthur und sein Gegner friedlich auf Remis! Und sprachen sich aus! Und ich muss dazu sagen obwohl ich direkt daneben saß konnte ich nicht wirklich sagen wer jetzt im Recht war und auch kein Anderer...

Deswegen im Endeffekt ist das Remis vollkommen in Ordnung...auch nach einem sehr wilden Gambit....

Kurz darauf einigte ich mich mit meinem Gegner im Mittelspiel auf Remis.... Es stand 1-1!

 

Zeit für mich die Partien zu begutachten ( naja wie das eben so möglich ist für jemanden der keine Ahnung hat)...

An Brett 1 stand Mirco ein wenig aktiver.... An Brett 2 hatte Robin eine Qualität gewonnen und stand ganz angenehm!... An Brett 3 die typische "Herrmann Stellung"...zugebaut bis zum geht nicht mehr und sehr remislich!  Brett 4 Stand unser Skater schön mit Läuferpaar da... Brett 7 stand Uwe ausgeglichen (zu dem Zeitpunkt!!!!)... Und an Brett 8 spielte Julia eine ruhige und solide Stellung gegen einen fast 200 Punkte stärkeren Spieler!

 

Es verging eine gute Stunde... Da einigten sich Julia und ihr Gegner ebenfalls auf remis.... völlig zurecht! 

Bei Uwe sah es inzwischen nicht gut aus...eine ganze Figur und 2 Bauern weniger... die Partie hatten wir alle schon "abgehakt"...

Mirco stand immer noch ganz gut.... Detlef zeigte eine schöne Abwicklung in der er einen Bauer gewinnen konnte und sein Läuferpaar immer stärker wurde....zumindest sah das nach seinem Plan aus....

Herrmann stand "welch Wunder" immer noch auf remis!

Und Robin stand trotz Materialvorteil sehr gedrückt....sein Gegner bekam langsam Gegenspiel!

 

Ich ging kurz "Frische Luft schnappen...hust...hust"

 

Als ich wieder rein kam... Hatte Uwe auf einmal einen ganzen Turm mehr und stand auf Gewinn.... keine Ahnung wie das passiert war.... ich will es vermutlich auch gar nicht wissen.... auf jeden Fall gewann er kurz danach und brachte uns mit 2,5- 1,5 in Führung.... Die Freude hielt allerdings nicht lange...denn Detlev hatte vor "lauter Taktik und Abwicklung" eine Variante gewählt wo er einfach die Qualität einstellt....

Robin stand immer gedrückter und einigte sich eben so wie Mirco auf Remis... Herrmann gab seine Stellung dann auch Remis....und auch wenn Detlef noch lange kämpfte musste er sich dann seinem erfahrenen Gegner geschlagen geben..

 

Endstand 4-4

 

Fazit: Ein Kampf der hin und her ging und von Zwischenfällen geplagt war!... Ich denke am Ende können beide Seiten mit dem 4-4 völlig zufrieden sein! Und nachdem sich ordentlich ausgesprochen wurde... verabschiedeten wir uns von unserem wirklich sehr freundlichen Gegner aus Hohenlimburg und wünschten ihnen eine gute Heimfahrt!

 

 

 

Doppelkrimi auf zwei Stockwerken
(Ein Bericht von Roland Zitzewitz 30.04.2018)

 

Letzter Spieltag der Bezirksliga! II. und III. spielten im gleichen Haus in Hagen-Boele. Die II., die ihr Heimrecht meistbietend veräußert hatte ;-), gegen Hagen/Wetter, wir gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Turm Hohenlimburg. Uns alten Männer von der III. verfrachtete man in das oberste Stockwerk, damit wir Gelegenheit hatten, unsere Hüft- und Kniegelenke gängiger zu machen. Die jungen Menschen durften unten spielen.
Und wir gaben der II. die Vorlage für den Aufstieg. Was sie damit angestellt hat und mit wie vielen Spielern, berichten die jungen selbst an anderer Stelle.
Christian holte mit Schwarz ein Remis in der Französischen Abtauschvariante gegen einen gleichwertigen Gegner. Das war genau das Ergebnis, das ich mir erhofft hatte. Von da an vermutete ich einen 4,5-Erfolg für uns, denn Jens, Klaus und ich standen prima und es sah nach zwei weiteren Remisen aus. Aber die Ereignisse entwickelten sich langsam, und die Spannung stieg immer höher, in beiden Stockwerken übrigens, bis Jens … Nein, später.
Andreas ging gesundheitlich gehandicapt in das Match. Anfangs stand er gut, aber dann ging es rapide abwärts mit seiner Stellung. Zauber-Rustams Gegner hatte diesmal nur 90 DWZ-Punkte mehr als unser Spieler. Vielleicht war das der Grund, dass es bei Rustam nicht so lief wie sonst?! Der Gegner erlangte Königsangriff, Rustam lief mit seinem Monarchen richtigerweise von g1 nach d3, aber wohl nicht schnell genug – er geriet in diverse Fesselungen und konnte die Stellung nicht mehr halten. Dann remisierte Thomas, der anfangs sehr erfreulich gestanden hatte. Der Gegner bestritt die dreimalige Stellungswiederholung sehr lautstark, aber erfolglos.
1:3! Wir wollten doch gewinnen?
Klaus hatte seinen Gegner schwarzfeldrig eingemauert und war ihm mit seinen Springern und der Dame zu Leibe gerückt. Der Angriff drang letztlich durch – der Anschlusstreffer! Mein Gegner gab im Orthoxen Damengambit im fünften Zug den Bauern d5, eventuell absichtsfrei, und ließ sich im 15. Zug seine bauernräubernde Dame abjagen, allerdings für Turm und Läufer und aktives Figurenspiel. Der Kampf war hart, ich musste diverse Umgruppierungen vornehmen und seinen Damenflügel massieren, drang aber dann mit forcierten taktischen Motiven durch. Ausgleich!
Jens hatte früh überlegenes Spiel, Königsangriff und zwei Bauern mehr, musste aber immer auf Gegendrohungen achten. Am Ende rückte er dem weißen König auf a1 mit Dame und Turm zuleibe. Kampf gedreht! Volle Punkte in den drei besseren Stellungen, keinen Vorteil versemmelt! 4:3 nach vier Stunden!
Und jetzt den Sieg?!
Über fünf Stunden musste sich Detlef in einem Turmendspiel quälen lassen. War es totremis? Oder gab es doch noch Möglichkeiten für den Gegner? GANZ sicher war ich mir nicht die ganze Zeit über. Aber dann riskierte der Gegner – Hohenlimburg MUSSTE gewinnen um aufzusteigen – zu viel und gab die Partie remis. Sieg für Hemer III! Die alten Männer schlagen den Leader der Liga! Platz 4 in der Schlusstabelle! Ein kraftvoller Saisonschlusspunkt.
Der Kampf der II. entwickelte sich in der Endphase erstaunlich parallel zu unserem. WIE parallel, mag der Leser an anderer Stelle herausfinden :-) Und wer da was mit dem Matchball angestellt hat, den unsere II. dann hatte. Natürlich! Wer sonst?

 

 

Ein Rustam ist genau ein Rustam zu wenig

(Ein Bericht von Roland Zitzewitz 12.03.2018)

 

Mit den Schachfreunden Fröndenberg trat der Tabellenletzte bei uns an. Aber es wurde der erwartet harte Kampf. Wir haben ihn 3,5:4,5 verloren - letztlich konnten Thomas, Detlef und ich unseren DWZ-Vorteil von jeweils knapp 100 Punkten nicht nutzen. Fröndenberg hat nach meinem Empfinden taktisch aufgestellt und die hinteren Bretter stark gemacht. Gegen uns waren das die Bretter 4 bis 6. Dort haben sie 2,5 Punkte geholt.

 

Lange aber war der Kampf unklar. Klaus Schreibers Stellung gefiel mir nach gut zwei Stunden Spielzeit von allen unseren Partien am besten - Raumvorteil und, so schien mir, Königsangriff. Aber mehr als Remis ergab sich letztlich nicht.

 

Es folgten Remisen von Thomas mit Schwarz und von Detlef, der das erste Angebot noch abgelehnt hatte, dann aber auch nicht mehr aus der Stellung herausholen konnte.

 

Danach gingen wir sogar in Führung. Rustam verspeiste auch seinen zweitstärksten Gegner in dieser Saison - 181 DWZ-Punkte Unterschied - ungerührt. Mit 4/5 hat er sich aktuell um 83 Punkte verbessert. Ich weiß nicht, wo seine Turnierleistung liegt - vermutlich über 1900.

 

Leider waren wir anderen an diesem Tag keine Rustams. Klaus Irgel unterlag. Eine DWZ-Differenz von 163 Punkten ist auch nicht so einfach zu überbrücken. Die Spannung stieg - 2,5:2,5.

 

Jens schien mir abwechselnd ziemlich gut mit Spiel gegen den freigelegten schwarzen König und - im Endspiel - problematisch zu stehen, ohne dass ich die Tiefen der Stellung wirklich ausloten konnte. Ein Remis war schließlich das Ergebnis, mit dem ich allerdings am wenigsten gerechnet hatte.

 

Christian hatte gegen den starken Friese einen schweren Stand und konnte sich nicht halten.

 

Den einen noch möglichen Mannschaftspunkt zu holen hing jetzt an mir, aber anders als gegen Fröndenberg gelang es mir in über fünf Stunden nicht. Ich hatte Caro-Kann gespielt in der Annahme, dass mein Gegner mit Remis zufrieden wäre (das bewahrheitete sich, die Anzahl der Remisofferten, die ich in der laufenden Saison erhalten habe, hat sich gefühlt verfünffacht, zum ersten Mal, seitdem ich das Wort "Partienotation" kenne, habe ich sie nicht alle aufgeschrieben, und das sind immerhin 45 Jahre), und wenn man Remis will, kann es psychologisch schwierig sein, das gegen Caro-Kann erforderliche aktive Spiel aufzuziehen. Aber Sascha Krämer tat mir nicht den Gefallen, blind auf Vereinfachung zu spielen. Er tat es sehend. Nach 17 Zügen hatten wir ein Endspiel mit Turm, Läufer und Springer auf beiden Seiten und asymmetrischer Bauernstellung. Es gelang mir nach dem Läufertausch, meine drei Figuren aktiver aufzustellen als mein Gegner und Druck gegen zwei weiße Bauern aufzubauen. Aber zu früh versuchte ich, den leichten Stellungsvorteil in materiellen Vorteil zu transformieren. Mein Gegner gewann mit einer Mattdrohung den Bauern zurück. Ich hatte noch gesehen, dass ich im folgenden taktischen Gewühl dann eine Figur gewinne, aber zu spät, dass ich sie auch wieder zurückverliere. Das Turmendspiel war ungewinnbar. Zumindest für den Schwarzen.

 

 

Unser Sieg gegen Herdecke in der Vorrunde hat sich damit als sehr wertvoll erwiesen. Wir müssen in der Schlussrunde gegen den Tabellenführer Hohenlimburg ran. Aber dank der knappen Schwerter Niederlage gegen Hagen-Wetter sind wir mit 6:6 Punkten gerettet und können frei aufspielen.

Hemer 3 - Herdecke

(Ein Bericht von Roland Zitzewitz 06.03.2018)

 

Dritter war Hemers Dritte vor dem fünften Spieltag der Bezirksliga, aber nur einen Punkt vor dem Letzten. Sechs Mannschaften nur durch EINEN Punkt getrennt! Selten eine SOLCHE Tabelle gesehen. Und unsere Dritte mit einem sehr schweren Restprogramm. Akute Abstiegsgefahr!

 

Zu Gast war Herdecke, nominell eine Mannschaft mit Verbandsligaformat, aber regelmäßig nur mit sechs Spielern am Brett.

 

So auch gegen uns, leider mussten Detlef und Jens zuschauen.

 

Aber an den verbliebenen sechs Brettern war Herdecke deutlich stärker als wir, zwischen 80 und 405 (!!, es traf Thomas) Punkte, im Schnitt 189 Punkte. Das ist mehr als ein Klassenunterschied, und sie hatten vier Weiß-Partien. Das mussten wir anerkennen - Thomas, Klaus und Paul konnten sich nicht halten, teils nach langem Kampf.

 

Aber für mich war es ein Fanfarenstoß, dass Rustam das zwischenzeitliche 3:1 für uns erzielte. Die vierte Partie gegen DWZ-stärkere Gegner, und was hat er? 3/4! Halleluja!

 

Meine erstmals von Rustam beflügelten vagen Hoffnungen auf ein 4:4 trübte allerdings, dass ich bei Christian - materieller Gleichstand, Dame, Turm, aber immerhin ungleichfarbige Läufer und eine sehr asymmetrische Bauernstellung - keinen Gewinn und in meiner Partie auch wenig Land sah. Ich hatte mich bei einem Königsangriff etwas verdribbelt, musste die Damen tauschen und büßte am Damenflügel einen Bauern ein. Das Endspiel erschien mir unhaltbar. Zumal ich Gegner mit DWZ 2087 auch nicht gerade zum Frühstück verspeise. In Verluststellung liegen sie mir sogar besonders schwer im Magen ;-)

 

Aber zwischen einer verlorenen Stellung und einer verlorenen Partie ist für einen Hemeraner noch immer ein großer Unterschied :-)

 

Jedoch, es stand 3:3, und Herdecke hatte jetzt alle Trümpfe in der Hand.

 

Was tat Christian in der fünften und sechsten Stunde gegen seinen 165 Punkte stärkeren Gegner? Schob ihn zusammen am Königsflügel! Seine Bauern dort marschierten, die Drohungen wurden immer heftiger. Wenn ich es richtig gesehen habe - leider war ich anderweitig sehr stark beschäftigt - fiel zum Schluss die gegnerische Dame. 4:3 für Hemer! Noch ein Remis, und wir hätten mit 6:4 MP den Klassenerhalt fast sicher in der Tasche!

 

Äh. Ging eigentlich nicht. Was ich in den letzten drei Stunden der Partie gemacht habe, war irgendeine Mischung von Verzweiflung, Kreativität und ein bisschen Betrügen. Möglichst aktives Figurenspiel kreieren, den Gegner beschäftigen, ihm das Leben richtig schwer machen, taktische Gegendrohungen einstreuen, gefährliche Bauern einen nach dem anderen eliminieren, den Stellungsnachteil sukzessive reduzieren, den Gegner aus eigener Verluststellung heraus möglichst zermürben. Anstrengend. Aber um 21.11 h reichte er mir die Hand - remis, der Mannschaftssieg für uns!

 

 

Yeah! So etwas habe ich selten erlebt. Da holen wir 2,5/6 gegen eine SOLCHE Truppe! Wenn die eigene Mannschaft so kämpft, weiß man, dass es sich gelohnt hat, auch wenn man hinterher auf den Kniekehlen aus dem Spielsaal schleicht. Hemer hat eine fantastische Jugend und eine fantastische Jugendarbeit, aber an diesem Samstagabend war OLDIE-TIME!

Sieben Mann holen ein Unentschieden in Ennepe

(Ein Bericht nach Angaben von Christian Stiller)

 

 

Aufgrund mehrerer Ausfälle musste der Mannschaftsführer Christian Stiller im Bezirksligaspiel gegen Ennepe III entscheiden, welches Brett er kampflos abgeben musste. Die Wahl fiel auf das Spitzenbrett.

 

Keine leichte Aufgabe für Hemer III, Ennepe hingegen kam wie gegen Hemer II zu einem kampflosen Punkt..

 

Dieser kampflose Punkt für Ennepe III sollte schwer wiegen. Alle Partien wurden danach ausgespielt, obwohl dies vom Ergebnis anders aussehen könnte.

 

Thomas Kruth konnte bei bedenklichen Temperaturen im Raum seine Stellung gut verwalten, aber auch nicht verbessern, so bot ihm sein Gegner ein Unentschieden an, das Thomas annahm. Detlef Treese erhielt durch die Aufstellung einen Spieler, der positionell spielte. Klaus Irgel hingegen spielte wie immer auf Angriff.

Rustam Yangibayev spielte eine ruhige Partie, wobei sein Gegner immer wieder auf Gewinn zu spielen versuchte. Klaus Schreiber erspielte sich langsam aber sicher eine bessere Position.

 

Aber was machte unser Jugendspieler Paul Erdmann, der kurzfristig in die Mannschaft gerückt war? Nach der Eröffnung erkannte er, dass es nicht nur die Dame gibt, sondern auch andere Figuren, und durch gekonnte Manöver, mit denen er z.b. seinen Springer gut platzieren konnte, wehrte er den Angriff seines Gegner gekonnt ab und erhielt ein nicht mehr erwartetes Unentschieden!

 

Der Mannschaftsführer selbst spielte mit den weißen Steinen, was am Ende gut ausgehen sollte. Aus der Eröffnung gut heraus gekommen, ging zu Beginn des Mittelspieles ein Bauer verloren, was durch das Läuferpaar aber kompensiert wurde.

 

Der Spielstand war 1- 2, als es zu weiteren Punkteteilungen kam:

Klaus Schreiber nahm Remis an in besserer Stellung, kurz darauf folgte Detlef, und auch Rustam, sah wie die anderen Spieler keinen Weg zum Gewinn und gab Remis.

Zwischenstand 2,5-3,5

 

Leider musste man die Stellung von Klaus Irgel als Verlust bewerten, da ein Endspiel entstand: Springer gegen Läufer und zwei Freibauern des Gegners. Klaus hat zwar auch einen Freibauern, der aber keine große Rolle spielen sollte. Aber: Man kennt Klaus als Kämpfer.

 

Der Mannschaftsführer nahm die Partie jetzt voll auf: Bauer zurückgewonnen und Start für einen Königsangriff. Sein Gegner fand nicht mehr die besten Antworten.

 

Durch gekonnte Zugumstellung sollte eine Figur gewonnen werden. Der Ausgleich musste hier fallen.

 

Klaus Gegner konnte immer noch nichts mit seiner Gewinnstellung anfangen. Und bei Christian? Der Gegner opferte in seiner Lage Springer und Läufer gegen einen Turm, ohne positive Wirkung und stand durch das Läuferpaar jetzt unter Druck, da seine Türme ohne weiteren Verlust nicht ins Spiel eingreifen konnten. Er gab die Partie in Zeitnot und Verluststellung auf.

 

Der Ausgleich 3,5-3,5.

 

Der Gegner von Klaus spielte in der Gewinnpartie weiter ohne Gewinnplan und gab die Partie Remis.

 

Entstand 4: 4

 

 

Der Dank gilt der Einstellung der Mannschaft und dem kurzfristig eingesprungen Paul.